Lübeck – zwischen Marzipan und Holstentor

Marzipan und Holstentor sind die Dinge, die man gemeinhin mit Lübeck verbindet. Dabei erwartet Besucher in der Hansestadt im Südosten Schleswig-Holsteins eine spannende Bandbreite an Politik, Literatur und natürlich auch an Erholung und Kulinarik.

Lübecker Holstentor
Das Wahrzeichen der Stadt Lübeck – das Holstentor

Kopfsteinpflaster, schmale Gassen und schmucke Patrizierbauten – in der Lübecker Altstadt ist noch heute die Pracht der alten Hansestadt zu besichtigen, die im Mittelalter eines der bedeutendsten Handelszentren Nordeuropas war. 1987 nahm die Unesco das Altstadtensemble in das Weltkulturerbe auf. Nach Jahren des Dornröschenschlafs während des Kalten Krieges blüht Lübeck nun seit dem Mauerfall wieder auf. In den vergangenen zehn Jahren hat sich hier eine Kulturszene entwickelt, die sich bundesweit sehen lassen kann. Eine vielfältige Museenlandschaft, das Schleswig-Holstein-Festival und die Nordischen Filmtage ziehen jedes Jahr Besucher aus aller Welt an.

Die Kultur wurde Lübeck sozusagen mit in die Wiege gelegt: Mit dem Schriftsteller Thomas Mann und Ex-Bundeskanzler Willy Brandt wurden gleich zwei Nobelpreisträger hier geboren. Und weil aller guten Dinge drei sind: Günter Grass, der dritte Nobelpreisträger, lebt seit Jahren in der Travestadt, weil sie ihn an sein geliebtes Danzig erinnert. Diese berühmten Söhne der Stadt haben zu Lübecks Ruf als lebendiges Kulturzentrum beigetragen.

Wenn Fiktion und Realtität verschmelzen

Thomas Mann hat mit seinem Roman „Die Buddenbrooks“ der Stadt einen unsterblichen Platz in der Weltliteratur und nach der neuerlichen Verfilmung 2008 auch in der Kinogeschichte verschafft. Ein Besuch des Buddenbrookhauses, das Thomas Mann als Schauplatz für seinen monumentalen Roman über den Niedergang einer Lübecker Kaufmannsfamilie wählte, ist daher auch ein Muss für jeden Literaturliebhaber. Thomas Mann selbst hat in dem Haus übrigens nie gelebt, dafür aber seine Großeltern. Auf zwei Stockwerken wird der Werdegang der Familie Mann präsentiert, deren Stammbaum sich bis 1611 zurückverfolgen lässt und von dem sich der Autor Mann für seine Figuren inspirieren ließ. Zwei Räume sind als begehbarer Roman konzipiert und entsprechend bestimmter Szenen eingerichtet.
„In Lübeck ist ja alles in der Nähe.“, wie schon Thomas Mann wusste: Wer mit dem Zug anreist, gelangt vom Hauptbahnhof  bequem zu Fuß in die Altstadt. Schnell zeigt sich das weltbekannte Holstentor, das einst die Rückseite des 50-DM-Scheins zierte.

Fast ein bisschen unwirklich sieht es aus der Ferne aus – die rechte Seite des Tors leicht in sich zusammengesunken wegen des morastigen Bodens. Doch aus der Nähe betrachtet wirkt der bullige Backsteinbau noch heute gewaltig. Zusammen mit drei weiteren Stadttoren, die leider nicht mehr erhalten sind, diente es früher als Bollwerk gegen Angreifer aus dem Westen. Heute ist es das Wahrzeichen Lübecks und beherbergt ein kleines Heimatmuseum.

Marzipan Torte
Lübecker Marzipan – gerne auch in Torten verarbeitet

Tradition und Moderne

Sehr viel sehenswerter ist allerdings das 2005 eröffnete Museum für Archäologie, das sich im Kulturforum Burgkloster befindet. Hier wird das mittelalterliche Lübeck lebendig. Die rund drei Millionen Exponate, die im feuchten Untergrund der Stadt konserviert wurden, vermitteln einen wunderbar plastischen Eindruck davon, wie die Menschen hier vor rund 800 Jahren lebten.

Mittlerweile besitzt Lübeck das am besten erforschte Stadtzentrum Nordeuropas. Und noch immer graben Forscher nach neuen Schätzen. Wem dagegen mehr der Sinn nach der Moderne steht, der ist in der Kunsthalle gut aufgehoben. In dem auf den Fundamenten der mittelalterlichen Klosterkirche errichteten Bau wird Kunst aus der Zeit nach 1945 präsentiert, darunter Werke von Andy Warhol und Günther Uecker.

Ihrem anderen großen Sohn setzte die Stadt mit dem Willy-Brandt-Haus ein Denkmal. In dem hochmodernen, erst 2007 fertig gestellten Bau wird das wechselvolle Leben des großen SPD-Politikers erzählt. In Lübeck als Herbert Frahm geboren, floh der junge Sozialdemokrat vor den Nationalsozialisten nach Norwegen, wo er sich den Namen Willy Brandt zulegte. Zu sehen sind außerdem Mitschnitte der Bundestagsreden des späteren Bundeskanzlers, SPD-Wahlplakate aus den siebziger Jahren sowie Exponate aus Brandts letzten Jahren als „elder statesman“.

 

Ihr Hotel in Lübeck

In den denkmalgeschützten und historischen Gemäuern des alten Lübecker Handelshofs liegt das 4 Sternen H4 Hotel Lübeck City Centre. In wenigen Minuten erreichen Sie Attraktionen wie das Holstentor und die geschichtsträchtige Altstadt. Nur etwa einen Kilometer entfernt, befindet sich der Hauptbahnhof mit Verbindungen nach Hamburg, München, Berlin und Hannover. Zum Flughafen Hamburg-Lübeck sind es nur rund acht Kilometer.

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