Zwiesprache mit einem (fast) lebendigen Dinosaurier

Was würde wohl ein Dinosaurier zu erzählen haben, wenn wir heute ein Gespräch mit ihm führen könnten. Er wäre möglicherweise erschrocken, weil die Welt, in der er einst lebte, schon vor Millionen Jahren untergegangen ist. Er wäre vermutlich entsetzt über die grausame Spezies,die heute auf der Erde herrscht und auf dem besten Wege ist, diese in einem Wimpernschlag der Zeit zu zerstören, ohne weiter darüber nachzudenken. Vielleicht würde er sich auch den Bauch reiben, weil der Mensch eine ideale Zwischenmahlzeit ist und es im 21. Jahrhundert so unbeschreiblich viel Beute in den unterschiedlichsten Farben und Geschmacksrichtungen gibt.

Senckenberg MuseumMit einem Diplodocus auf Du und Du

Wer mit einem (fast) lebendigen Dinosaurier auf Tuchfühlung gehen möchte, der kann das im Senckenberg Naturmuseum Frankfurt am Main tun. Dort können große und kleine Besucher mit Hilfe von Virtual-Reality-Brillen in einen Urwald eintauchen, wie er wohl vor rund 150 Millionen ausgesehen haben muss. Aus allen Richtungen drängen ungewohnte Geräusche ans Ohr – da ein hohes Kreischen, dort ein komisches Schnaufen. Im Licht der untergehenden Sonne taucht auf einmal ein Dinosaurier zwischen den nicht weniger riesigen Urwaldbäumen auf. Er kommt immer näher. Es ist ein Diplodocus, er zählt zu den am besten erforschten Dinosauriern, und er ist riesengroß. Der ein oder andere Besucher mag erschrocken wegspringen, wenn der Saurier mit seinem Kopf ganz nah herankommt. Aber keine Sorge. Der Diplodocus ist ein Pflanzenfresser. Rund eine Minute dauert das dreidimensionale Spektakel, bei dem die Besucher im ersten Stock auf dem Balkon stehen und miterleben können, wie sich der Raum darunter in einen Urwald aus der Jurazeit verwandelt. So können die Dinosaurier betrachtet werden, wie sie sich in ihrer natürlichen Umgebung bewegt haben müssen. Die Hoffnung, dass der sanfte Riese das Wort an die staunenden Besucher richtet, erfüllt sich nicht. Aber vielleicht ist das auch besser so…

Einzigartige Exponate – von der Urzeit bis zur Gegenwart

Die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, zu der das Museum gehört, wurde 1817 von engagierten Frankfurter Bürgern gegründet. Heute ist sie eine der wichtigsten Forschungseinrichtungen rund um die biologische Vielfalt und eines der größten und interessantesten Naturkundemuseen in Europa.

Auf einer Fläche von 6.000 Quadratmetern wird nicht nur die Vielfalt der heutigen Tier- und Pflanzenwelt vorgestellt, sondern auch längst vergangene Zeit präsentiert – vom Urknall über die Entstehung unseres Planeten bis hin zu den Lebensräumen der Dinosaurier. So ist hier das weltberühmte Urpferd aus der Grube Messel genauso zu bestaunen, wie ein amerikanisches Mammut oder gar zwei 2.000 Jahre alte Kindermumien aus dem alten Ägypten.

Die Frankfurter lieben ihr Senckenberg Museum und besuchen es oft mehrfach im Jahr, denn es gibt immer wieder etwas Neues zu entdecken und zu lernen. Schon so manch ein Frankfurt-Tourist kam, um sich während eines Wochenendtrips die deutsche Bankenmetropole anzuschauen und ist im Naturkundemuseum „hängen geblieben“ … vielleicht auch bei einem Zwiegespräch mit dem Dinosaurier aus der Jurazeit.

Senckenberg Museum
Urpferd aus der Grube Messel
Fossilien
Senckenberg Museum
Skelett eines amerikanischen Mammuts
Senckenberg Museum
Fossil eines Fisches
Senckenberg Museum
Nachbildung eines Dinosauriers
Senckenberg Museum
Skelett eines Diplodocus

Senckenberg Museum

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